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Das kleine rosa Ding

Meine persönliche PillStory begann vor ungefähr zehn Jahren, im Alter von süßen vierzehn, als meine Mutter und meine damalige Frauenärztin beschlossen, dass das kleine rosa Ding das Beste sei, um meine Akne wirkungsvoll zu bekämpfen. Leider blieb der gewünschte Erfolg aus. Ich wechselte die Pille bestimmt sechs- bis siebenmal innerhalb von vier Jahren, aber an meiner Haut änderte sich absolut nichts.

Mit achtzehn war ich dann ganz froh, die Pille zu nehmen, denn ich begann, meine ersten sexuellen Erfahrungen zu sammeln. Leider vertraute ich dieser kleinen, unscheinbaren Tablette kein Stück, sodass einfach jedes Mal die Panik blieb, schwanger zu sein. Insofern hatte die Einnahme psychisch und auch körperlich überhaupt keinen Sinn! Ich fühlte mich nicht sicher und hatte keine sichtbaren Erfolge erzielt. Nebenwirkungen bemerkte ich zu der Zeit allerdings auch nicht. Mit Sicherheit waren einige Probleme auf die Einnahme zurückzuführen, doch erst heute bringe ich sie damit in Zusammenhang. Mit ungefähr siebzehn Jahren hatte ich zum Beispiel starken diffusen Haarausfall, der selbst nach gefühlten hundert Arztbesuchen nicht zu stoppen war. Aber an eine Nebenwirkung der Pille dachte zu dem Zeitpunkt niemand. Mit neunzehn Jahren lernte ich meinen jetzigen Freund kennen. In dieser Beziehung entwickelte sich ein höheres Sicherheitsgefühl, durch die Pille war Sex spontan möglich und mein Freund fühlte sich ebenfalls sicher damit. Allerdings blieb meine monatliche Blutung mit diesem kleinen rosa Ding irgendwann aus. Das war mir an sich nur Recht, denn ich hatte keine Schmerzen mehr, musste mich nicht um die Blutung sorgen und die einwöchige Pillenpause gestaltete sich echt angenehm. Allerdings kamen mir mit der Zeit Bedenken, dass das ja nicht normal und gesund sein kann?! Mehrere Nachfragen beim Frauenarzt folgten, der jedoch immer beteuerte, dass das ganz ungefährlich sei. In dieser Zeit hatte ich immer häufiger Schmerzen beim Sex, die ich zunächst nicht beachtete, aber heute ebenfalls auf den veränderten Hormonhaushalt unter der Pilleneinnahme zurückführe.

Es war schließlich mein Vater, der den entscheidenden Auslöser gab. Er betonte ständig, dass die ewige Chemiezufuhr nicht gesund sein könne. Und dann war es so weit: Ich informierte mich im Internet über alternative Verhütungsmethoden, führte wochenlang Gespräche mit meinem Freund und setzte schließlich eigenständig, ohne Rücksprache mit meinem Frauenarzt zu halten, im Alter von 23 Jahren die Pille ab! Ein großer Schritt für mich, da ich immer eine der ganz Panischen war, wenn es um ungewollte Schwangerschaften anging.

Mein Freund war im ersten Moment wenig begeistert, denn ich setzte die Pille mitten im Sommerurlaub ab, nachdem ich zwei Tage lang furchtbare Schmerzen hatte. Als sie vorbei waren, wartete ich gespannt auf die erste Blutung, las mich in die Thematik von Sensiplan ein und kaufte mir ein Thermometer. Ich war hellauf begeistert, dass die Periode nach 28 Tagen kam, leider begleitet von höllischen Schmerzen, die ich nach vier Jahren Pilleneinnahme absolut nicht mehr gewohnt war. Dann begann ich endlich mit der symptothermalen Methode und meldete mich bei myNFP an. Nach dem ersten Schock stand und steht mein Freund völlig hinter mir und meiner Entscheidung.

Meine Zyklen sind wunderbar regelmäßig, ich habe sogar im dritten schon freigegeben, weil ich selten in etwas so viel Vertrauen hatte wie in die symptothermale Methode. Ich habe ein wahnsinniges Körpergefühl entwickelt, bin jeden Monat wieder begeistert vom weiblichen Zyklus und fühle mich unglaublich sicher. Mehr als jemals unter der Pille! Selbst mein Freund ist so begeistert, dass er seinen Freunden von den fantastischen weiblichen Ereignissen erzählt! Auch ich erzählte meinen Freundinnen von NFP; zuerst war das Entsetzen groß, mittlerweile probieren es vier von ihnen selbst, da auch sie unter der Pille extreme Nebenwirkungen hatten.

Was hat sich verändert? Vor allem mein Körpergefühl! Ich fühle mich freier, gesünder, fitter und wacher. Das Trockenheitsproblem hat sich leider nur in der ersten Zyklushälfte wirklich gebessert. Meine Libido erwacht so langsam wieder. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass es sie nicht gab, da ich anscheinend nie zuvor eine hatte?! Leider hat der Haarausfall kurz nach dem Absetzen extreme Formen angenommen und so ganz habe ich ihn immer noch nicht im Griff. Aber meine Haut ist dafür die reinste Freude! Sie wird besser und besser!

Ich bereue das Absetzen nur an einem einzigen Tag im Zyklus, da ich an diesem einen sehr nervigen, stechenden Mittelschmerz verspüre, der mich dann volle 24 Stunden lang begleitet. Ansonsten bin ich weiterhin begeistert und freue mich darüber, dass ich es geschafft habe, diese rosa Chemie loszuwerden. Zwar hat mein Umfeld meine Entscheidung positiv aufgenommen, doch letztens wurde mir aus unerfindlichen Gründen schlecht und meine Mutter fragte direkt, ob ich schwanger sei – unter der Pille wäre das sicher nicht die erste Frage gewesen.

Wenn ich heute über meine PillStory nachdenke, würde ich trotz allem sagen, dass es wahrscheinlich richtig war, damals die Pille zu nehmen. Früher hätte ich mir das Körpergefühl und die Kontrolle nicht zugetraut. Allerdings hätte ich die Pille rückblickend deutlich früher absetzen können, als ich es tatsächlich getan habe. Meiner Tochter würde ich ebenfalls die hormonfreie Variante empfehlen, es allerdings von ihrer Reife abhängig machen und eventuell erst auf Nummer sicher gehen, da ich der Meinung bin, dass die sichere Anwendung der symptothermalen Methode ein gewisses Verantwortungsbewusstsein und Beharrlichkeit erfordert.

Wenn mich heute jemand fragt, warum ich hormonfrei verhüte, dann wird derjenige sich auf eine überschwängliche Lobpreisung einstellen müssen, die unter anderem die Veränderung des Körpergefühls, die psychische Verwandlung und die absolute Freude am weiblichen Zyklus umfasst. Und ich könnte beschwören, dass mein Freund genauso antworten würde, da er sich mittlerweile ebenfalls mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Mein Rat an alle Frauen, die sich noch unsicher sind, welche Verhütungsmethode für sie die richtige ist, lautet also: Bedenke, dass du nicht alleine für die Verhütung zuständig bist und die Pille immensen Schaden anrichten kann. NFP hingegen kann eines der schönsten und spannendsten Erlebnisse deines Lebens werden!