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Nachgefragt: Pillenblutung

Was ist der Sinn der Blutung in der einwöchigen Pillenpause?

Dr. Wallwiener: Der natürliche Zyklus wird damit imitiert und soll der Patientin ein möglichst normales Zyklusempfinden vermitteln. Wirklich bluten muss die Frau nicht – im Gegenteil: Ein Vorteil von oralen Kontrazeptiva ist ja, dass sich die Menstruation steuern lässt. Passt mir der voraussichtliche Blutungszeitraum nicht, da ich beispielsweise einen Badeurlaub geplant habe, kann die Pille einfach durchgenommen werden, bis der Urlaub vorüber ist und dann kommt es zur Abbruchblutung. Bei Frauen mit starken Menstruationsbeschwerden, zum Beispiel bei einer Endometriose, ist dieses Vorgehen auch Teil der Therapie: Die Pille im Langzeitzyklus einnehmen und alle 6 Monate einmal abbluten lassen. Falls sich in der Zwischenzeit viel Schleimhaut in der Gebärmutter aufgebaut hat, kommt es meist zu einer Zwischenblutung oder Schmierblutung und dann ist es auch sinnvoll, die Pille für diese Blutung abzusetzen.

Manche Frauen werden trotz Pille schwanger, bemerken die Schwangerschaft nicht und nehmen die Pillenpackung noch zu Ende. 2-3 Tage nach der letzten Pille kann es trotz Schwangerschaft zu einer Blutung kommen. Warum?

Dr. Wallwiener: Dies kann beispielsweise eine Hormonentzugsblutung nach dem Wegnehmen des künstlichen Hormonangebotes sein. Oder es kann auch eine Einnistungsblutung sein, die auftritt, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Schleimhaut der Gebärmutter einnistet. Diese Blutungen sind aber meist nur sehr schwache Schmierblutungen und keine wirklichen periodenstarken Blutungen. Natürlich kann die Wahrnehmung oder das Empfinden der Blutungsstärke aber bei jeder Frau etwas anders sein. Nicht zuletzt könnte sich durch die Blutung leider auch eine fehlentwickelte Frühschwangerschaft und eine beginnende Fehlgeburt ankündigen.