Nachgedacht: Den Eisprung erkennen
Symptome begleiten den Eisprung. Es hängt jedoch von Ihrer Körperwahrnehmung ab, ob Sie diese überhaupt bemerken. Vermutlich fehlt Ihnen bisher ein zuverlässiges Gefühl für die Abläufe in Ihrem Zyklus. Wenn Sie hormonell verhüten, ist da ohnehin nichts mehr, das man beobachten könnte.
Sobald Sie die Pille absetzen und der natürliche Zyklus wieder in Gang kommt, läuft Folgendes ab:
Ihr Gehirn schüttet Östrogen aus, was sich langsam aufbaut. Erreicht dieses einen Schwellenwert, wird LH, das Luteinisierende Hormon, ausgeschüttet. Dieses muss ebenfalls einen Schwellenwert überschreiten, dadurch wird 9-24 Stunden später der Eisprung ausgelöst.
Die Hormone, die den Eisprung auslösen, wirken aber nicht nur in der Gebärmutter, sondern im ganzen Körper. Daraus ergibt sich auch eine Wechselwirkung mit der Psyche.
Es gibt Studien, wonach Frauen um dem Eisprung herum mehr Haut zeigen. Ob das stimmt oder nicht: Auf jeden Fall fühlen sich viele Frauen zum Zeitpunkt des Eisprungs anders, haben oft mehr Lust auf Sex – manche Frauen sind regelrecht über sich selbst erstaunt, können sich auf nichts anderes mehr konzentrieren und wundern sich, warum man nur Männern eine gewisse Triebgesteuertheit vorwirft.
Das kommt vom Östrogen. Östrogen macht aber noch mehr mit Ihrem Körper. Unter anderem verändert es Konsistenz und Aussehen des Zervixschleims. Sie werden sich kurz vor dem Eisprung feuchter fühlen als an anderen Tagen ohne erregt zu sein. Das ist normal. Auch können Sie den Zervixschleim nun beobachten. Teilweise als weißen Fleck in der Unterwäsche oder eben auch mit dem Finger durch gezielte Beobachtung.
Der Grund für diese Veränderung ist, dass der besonders fruchtbare östrogenveränderte Zervixschleim die Überlebensdauer von Spermien erhöht, sie beweglicher macht und wie ein Schutzmantel gegen das saure Scheidenmilieu wirkt. Sie ahnen es schon: Das sind natürlich auch die Zyklustage, an denen die Chancen auf eine Befruchtung am höchsten sind, wenn Sie sich ein Kind wünschen.
Ihr Körper bereitet sich auf eine Befruchtung vor und diese Vorbereitungen können Sie jeden Zyklus mit einer erstaunlichen Zuverlässigkeit anhand des Zervixschleims beobachten.
Für Verhütungszwecke ist noch ein weiteres Phänomen interessant:
Nach dem Eisprung, sobald die Eizelle ihre Hülle (den Follikel) verlassen hat, wird der Follikel in den sogenannten Gelbkörper umgewandelt. Dieser produziert Progesteron und lässt Ihre Körpertemperatur um etwa 0,2-0,5°C ansteigen.
Anhand des Zervixschleims erkennen Sie den nahenden Eisprung. Eine erhöhte Temperatur zeigt Ihnen, dass der Eisprung vorbei ist. Beides zusammen gibt Ihnen nahezu hundertprozentige Gewissheit, dass Sie bis zum nächsten Zyklus von Natur aus unfruchtbar sind.